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Zukunft des Berufs

Die GST geht die Zukunft aktiv an

Mit dem Projekt «Veterinärberuf 2035» will der Verband frühzeitig auf Entwicklungen Einfluss nehmen und den Weiterbestand des Berufs sicherstellen.

Die Rahmenbedingungen des Veterinärberufs verändern sich. Die Nutztierpraxen werden vom Wandel der Strukturen in der Landwirtschaft beeinflusst; in der Kleintiermedizin und bei den Pferden entwickeln sich die medizinischen Möglichkeiten rasant und das tierärztliche Wissen wird in der Forschung, in der Industrie und in den Amtsfunktionen zunehmend wichtiger.

Damit sich die Branche frühzeitig mit den Veränderungen auseinandersetzen kann, hat die GST mit dem Projekt «Veterinärberuf 2035» eine Vision für die Zukunft erarbeitet.

Die wichtigen Treiber

Die Welt wird im Jahr 2035 durch eine Vielzahl an Einflüssen und Faktoren geprägt sein. Diese wurden in verschiedenen Diskussionsrunden mit der Tierärzteschaft ausgearbeitet. Die «Megatrends» wurden definiert und deren mögliche Auswirkungen auf die Tierärzteschaft näher beleuchtet:
 

  • Staatliche Regulierung
  • Klimawandel und Umweltschutz
  • Globalisierung und Wirtschaftlichkeit
  • Digitalisierung

Mögliche Auswirkungen auf die Tierärzteschaft

Praxisketten und Konzerne nehmen zu und erhöhen den Wettbewerb im Veterinärmarkt. Dadurch müssen sich besonders KMU neu behaupten. Führung und Kommunikation werden wichtiger, um die Mitarbeitenden motivieren und halten zu können. Grössere Unternehmensstrukturen decken umgekehrt die steigende Nachfrage nach geregelten Arbeitszeiten und Flexibilität besser ab.

Tendenzen wie das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und zunehmende staatliche Kontrollen verändern die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie. Tierschutz und Tierwohl stehen vermehrt im Zentrum und bringen neue Anforderungen. Für die Tierärzteschaft führt dies zu einer Wandlung und Diversifikation der Einnahmequellen. Der Fokus liegt vermehrt auf Beratungsdienstleistungen. Auch steigt die Nachfrage nach komplementären Angeboten im Veterinärbereich.

Die Anforderungen an die Tierärzteschaft steigen sowohl von der Kunden- wie von der Behördenseite. Dies verlangt nach einer Professionalisierung der Management- und Supportprozesse. Der zusätzliche Aufwand wird langfristig eine Entlastung der Tierärzte in diesen Aufgaben erfordern, durch internes Fachpersonal oder Outsourcing. Vereinfachungen könnten über digitale Lösungen wie auch über eine Vernetzung zwischen Tierarztbetrieben erreicht werden.

Die Digitalisierung bedeutet für die Tierärzteschaft medizinische Fortschritte und eine Reihe an neuen Dienstleistungen. Grosse Datenmengen ermöglichen präzisere Diagnosen und eine präventiv ausgerichtete Veterinärmedizin. Auch die Vereinfachung von Prozessen ist eine Folge. Digitalisierung bringt aber auch Herausforderungen mit sich wie Datensicherheit, Eigentum und Relevanz der Daten. Schliesslich birgt die Abhängigkeit von Daten und von Technologien zusätzliche und noch wenig bekannte Risiken.

Die Tierärzteschaft wird gefordert sein, ihre Kompetenzen in Informatik, Kommunikation, Management oder Recht weiter zu verstärken bzw. zu vernetzen, und sich dabei zu diversifizie-ren. Neue interessante Karrierewege z.B. in Umweltmanagement, Tierseuchen, Medizintechnik oder der öffentlichen Gesundheit könnten entstehen.

«Vet Futures»

Die Erarbeitung einer Vision für die Zukunft des Veterinärberufs, ist europaweit ein aktuelles Thema. Auch die europäische Tierärztevereinigung (Federation of Veterinarians of Europe FVE) hat eine entsprechende Arbeitsgruppe gegründet und einen Aktionsplan erarbeitet.