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Antibiotikaresistenzen: Bericht des Bundes stellt der Tierärzteschaft ein gutes Zeugnis aus

Der Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin sinkt weiter, wie der neue «Swiss Antibiotic Resistance Report 2024» des Bundes zeigt. Der Rückgang sei auf ein hohes Bewusstsein in der Tierärzteschaft und einen entsprechend sachgemässen Einsatz von Antibiotika zurückzuführen.

Zum Start der weltweiten «Antibiotic Awareness Woche» am 18. November hat der Bund den neuen «Swiss Antibiotic Resistance Report 2024» (SARR 2024) publiziert. Demgemäss ist der Einsatz kritischer Antibiotika seit 2014 sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin zurückgegangen, in der Nutztiermedizin sogar um 76 Prozent. Während der gesamthafte Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin nach der Covid-19 Pandemie wieder auf ein ähnliches Niveau wie 2019 angestiegen ist, sinkt er in der Veterinärmedizin nach wie vor. Der Bund führt dies auf ein hohes Bewusstsein der Tierärztinnen und Tierärzte für den sachgemässen Umgang mit Antibiotika zurück, wie es in der entsprechenden Medienmitteilung heisst. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern schneide die Schweiz gut bis sehr gut ab.

Therapieleitfäden werden gut berücksichtigt
Ein gutes Zeugnis erhalten die Tierärztinnen und Tierärzte auch für die Einhaltung der Therapieleitfäden. Gemäss Bund zeigen dies die Daten aus dem Informationssystem Antibiotikaverbrauch (IS ABV): «Die Auswertung dieser Daten belegt, dass bei allen Tierarten hauptsächlich die primär empfohlenen Antibiotika eingesetzt und die Therapieleitfäden somit gut berücksichtigt werden», heisst es in der Medienmitteilung.

Tierärzteschaft setzt seit vielen Jahren konkrete Massnahmen um
Für die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) ist diese Entwicklung eine Folge des Engagements der Tierärzteschaft, welche seit mehreren Jahren konkrete Massnahmen im Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen umsetzt. Dazu gehören nebst der Förderung der Bestandesbetreuung in der Nutztiermedizin die Erarbeitung und Anwendung von Therapie-Leitlinien, Gesundheitsprogramme zur Prävention sowie die Einführung von Impfstrategien. Die GST und die praktizierende Tierärzteschaft haben zudem wesentlich zur Einführung von IS ABV beigetragen.

Die GST unterstützt den One-Health-Ansatz des Bundes, um die Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen, und engagiert sich seit mehreren Jahren im Rahmen der nationalen Strategie gegen die Antibiotikaresistenzen (StAR). Die GST wünscht sich, dass das verantwortungsbewusste Engagement der Tierärzteschaft in Sachen Antibiotikaresistenzen mehr gewürdigt würde, anstatt weitere Verschärfungen vorzunehmen, wie es bei der derzeit laufenden Revision des Heilmittelgesetzes (HMG) vorgesehen ist.

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